Studien Und Texte Zur Sozialgeschichte der Literatur
Vergegenwärtigte Vergangenheiten im beginnenden 21. Jahrhundert
Studien Und Texte Zur Sozialgeschichte der Literatur
Vergegenwärtigte Vergangenheiten im beginnenden 21. Jahrhundert
Der Band untersucht den Stand des historischen Erzählens im beginnenden 21. Jahrhundert mit Schwerpunkt auf deutschsprachigen Texten. Die Formen und Funktionen romanhafter Schreibweisen im ästhetisch anspruchsvollen wie im populären Feld, in non-fiktionalen Sachtexten und der Familien- oder Auto-Biographie prüft er auf Neuerungen gegenüber dem herkömmlichen Historischen Roman sowie im Kontext der heutigen erlebnisorientierten Geschichtskultur.
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In unserer Gegenwart erleben Erzähltexte mit historischen Themen wieder eine Hochkonjunktur. Das ist im ästhetisch anspruchsvollen wie im populären Feld zu beobachten, ebenso im Bereich non-fiktionaler Sachtexte und der Familien- bzw. Auto-Biographie. Welche Formen, Interessen und Funktionen sind damit verbunden? Dies prüft, konzentriert auf deutschsprachige Texte, der von einem internationalen Beiträgerkreis verfasste Band. Besonderes Augenmerk liegt auf dem, was die gegenwärtige Situation seit ca. 2000 auszeichnet. Dies sind erstens die Hybridisierung etablierter Formen des Geschichtserzählens, etwa des klassischen oder avantgardistischen historischen Romans, und die Infragestellung der Fakt-Fiktions-Grenze und zweitens neuartige kulturelle Kontexte: veränderte gesellschaftliche Orientierungsbedürfnisse, die (angebliche) Krise des modernen Geschichtsverständnisses sowie das in unserer medialisierten Gegenwart gewachsene Bedürfnis nach ,Erfahrung'. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem inner- und außerhalb der Literatur auffällig beliebten Zeitreise-Motiv. Der Band liefert die erste umfassende Untersuchung romanhaften Geschichtserzählens in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.