Wohl kaum ein Thema ist in unserer Gesellschaft derart umstritten wie die Grüne Gentechnik. Sie als einen "Zankapfel" zu bezeichnen, wie mehrfach publizistisch geschehen, kommt schon fast einem Euphemismus gleich: Kritiker und Befürworter dieser Technologie sprechen ihrem jeweiligen Gegner nicht nur ab, über ausreichend Sachkenntnis zu verfügen, sondern bezichtigen sich gegenseitig sogar, auf der moralisch falschen Seite zu stehen.
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Dieser Band untersucht nach einer kurzen Einführung zu den wissenschaftlichen Entwicklungen und Möglichkeiten der Grünen Gentechnik sowie der Synthetischen Biologie die äußerst unübersichtliche Debatte zum Thema. Dabei geht es vor allem darum, die verschiedenen kritischen Standpunkte aus ethischer Perspektive systematisch darzustellen und auf die Plausibilität ihrer Argumente hin zu untersuchen.
Ohne die Grüne Gentechnik oder die Synthetische Biologie zu verharmlosen, kommen die Autoren zu dem Schluss, dass kein Ansatz darin überzeugen kann, derartige biotechnologische Verfahren gegenüber konventionellen Züchtungsmethoden als einen Sonderfall darzustellen. Vielmehr lässt sich die Notwendigkeit von Fallunterscheidungen herausarbeiten - unabhängig von der verwendeten Methode.