Was hat Religiosität mit der Einstellung zur Natur im Allgemeinen und zu den Tieren im Besonderen zu tun? Welche verschiedenen Ebenen und Dimensionen von naturbezogener Religiosität gibt es? Wie wirken sich solche religiösen Dimensionen auf die Einstellung zum Naturschutz aus?
Diese Fragen werden in der vorliegenden Studie anhand von qualitativen Interviews mit evangelischen und katholischen Pfarrern entfaltet und auf die konkrete Situation des Naturschutzes von Fledermäusen in Kirchen bezogen. Dabei entwickelt die Autorin aus den Äußerungen ihrer Interviewpartner ein Hexagon von sechs Tiefendimensionen einer Naturreligiosität, das als Modell für eine implizite erfahrungsbezogene Religiosität gelten kann.
In bewegenden Berichten wird von Erfahrungen des Leidens und des Todes von Tieren, aber auch von Erfahrungen des Spielens, des Hütens und des Miteinanderlebens erzählt. Gemeinsam gehen Interviewerin und Interviewte auf die Suche danach, wie sich solche Erfahrungen auf religiöse Tiefendimensionen auswirken. In diesen Gesprächen wird deutlich, dass die Einstellung zu Tieren und zum Naturschutz von solchen Tiefendimensionen entscheidend beeinflusst wird.
Damit trägt die vorliegende Arbeit dazu bei, die Tiefendimensionen eines Naturschutzbewusstseins zu beschreiben und zu verstehen. Für Theologen wie für Biologen und für alle, die in der Umweltbildung und im Naturschutz tätig sind, ein lesenswertes Buch.