Bilder stellen Handlungen, die Zeit verbrauchen, im flächigen Raum dar. Sie ziehen Ereignisse auf ihren prägnantesten Augenblick zusammen. Ikonische Prägnanz gründet in der Ökonomie dieses Entzugs.
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Ikonische Prägnanz gründet in der Ökonomie des Entzugs. Ihre Kunst offenbart sich in dem, was sie nicht zeigt. Ikonische Prägnanz bezeichnet die Verdichtung von Zeit- und Handlungsmomenten im Bild. Der Begriff verbindet gestaltphilosophische Überlegungen zur »symbolischen Prägnanz« (Cassirer) mit ikonologischen Untersuchungen des »prägnantesten Augenblicks« (Lessing). In sechs pointierten Essays, deren Analysekriterien die programmatische Einleitung entwickelt, wird dieses nicht unumstrittene Konzept in der Deutung vormoderner Bildwerke erprobt. Ihre Sujets reflektieren unterschiedliche Zeitverhältnisse: die Entzeitlichung von Präsenz, die Darstellung zeitlicher Allgegenwart, das Verschwinden des Augenblicks in der Zeit, den Zusammenfall von historischer Zeit, Betrachtungszeit und Bildzeit.